Das Benediktinerinnenkloster hatte in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts aus unbekannten Gründen mehrfache Ortswechsel erlebt und war erst 1261 wieder nach Preetz zurückgekehrt. Jetzt fand es seinen endgültigen Sitz an einem Platz, der durch Mühlenau und Schwentine sowie durch künstliche, heute nur noch teilweise vorhandene Gräben besonders gut geschützt war.
Das Benediktinerinnenkloster hatte in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts aus unbekannten Gründen mehrfache Ortswechsel erlebt und war erst 1261 wieder nach Preetz zurückgekehrt. Jetzt fand es seinen endgültigen Sitz an einem Platz, der durch Mühlenau und Schwentine sowie durch künstliche, heute nur noch teilweise vorhandene Gräben besonders gut geschützt war.
Hier wurden zunächst die Nonnenklausur, danach die Kirche und Wohnungen für die Priester und den Klosterprobsten errichtet. Der große Wirtschaftshof des Klosters mit Scheunen, Kuh-, Pferde- und Schafställen, Wassermühle und zahlreichen Nebengebäuden fand ebenfalls auf dem durch Wasserläufe geschützten, beinahe inselartigen Grundstück Platz. Diese Dreiteilung des Klosterhofes in Klosterkirche mit Klausur, Wohngebäude und Wirtschaftshof blieb bis ins 16. Jahrhundert bestehen.
Erst als es den Konventualinnen in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts nach der Umwandlung des Nonnenklosters in ein Adeliges Damenstift freigestellt wurde, die Zellen der Klausur zu verlassen und in eigenen Häusern zu wohnen, begann zusätzlich zunächst nördlich, später auch östlich und südlich der Klausur eine lockere Bebauung mit einzelnstehenden Konventualinnenhäusern. Backsteinkäufe von Konventualinnen sind bereits ab 1540 bezeugt, die damit vielleicht die ihnen zugewiesenen "Fallhäuser" ausbauten, die bis zum Abbruch der Klausurgebäude 1847–1849 als Wohnungen für sie dienten. Die "Fallhäuser" entstanden durch An- und Umbauten an den nordöstlichen Außenseiten des Kreuzganges und nutzten jeweils eine der ehemaligen Nonnenzellen über dem Kreuzganggewölbe als Küche oder Kammer.
Bald darauf aber gingen die Konventualinnen oder deren Familien dazu über, Häuser auch abseits der ehemaligen Klausur zu errichten. Die erste Nachricht über ein Konventualinnenhaus stammt aus dem Jahr 1559. Der Kernbau des ältesten bis heute erhaltenen Damenhauses, des Thienenhauses, stammt aus dem Jahr 1592. In den folgenden Jahrhunderten bis in das 20. Jahrhundert kamen weitere Häuser hinzu; viele sind heute noch nach der ritterschaftlichen Familie, die sie für ihre Töchter errichteten, oder nach den Adeligen Gütern benannt, von denen die Klosterdamen stammten. Bei Besitzerwechsel ist bisweilen auch der Name einer Klosterdame mit dem Haus verbunden geblieben, die besonders lange dort gewohnt hat. So kommt es durchaus vor, dass die Bezeichnung eines Hauses mehrfach gewechselt hat oder dass das gleiche Haus in Klosterbeschreibungen unterschiedliche Namen trägt. Nach dem Abbruch der Klausur und der Vernichtung des Wirtschaftshofes durch Brandstiftung erscheint der Klosterhof mit der Klosterkirche als Mittelpunkt wie ein großzügiger, bebauter Park, der in besonderer Weise mit von den Konventualinnenhäusern geprägt wird.
Außerhalb des geschützten Bezirks des Klosterhofs und bis in die spätere Stadt Preetz hinein befanden sich weitere Bauten mit engem Bezug zum Kloster: In unmittelbarer Nähe das klösterliche Armenhaus, die Meierei, das Haus des Klosterschreibers, die abgerissene Klostermühle an der Postau. Dazu kamen heute nicht mehr bestehende Stiftungen von Klosterdamen wie das abgerissene Waisenhaus bei der Preetzer Stadtkirche oder verschiedene klösterliche Schulgründungen. [...]
Auszüge aus dem Klosterführer "Das Adelige Kloster zu Preetz – Geschichte, Grundherrschaft, Klosterhof" von Dr. Christian Stocks (Herausgeber: Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz e.V.).
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